- Suhl
- Suhl,1) kreisfreie Stadt in Thür., 400-700 m über M., am Südwestrand des Thüringer Waldes, in den Tälern von Lauter (rechter Nebenfluss der Werra) und deren Fortsetzung Hasel, mit mehreren Ortsteilen (darunter die Erholungsorte Vesser und Goldlauter-Heidersbach), 52 000 Einwohner; Waffen-, Fahrzeugmuseum, Thüringische Philharmonie Gotha/S., Sternwarte, Tierpark; Herstellung von Jagd- und Sportwaffen, feinmesstechnischen und medizinischen Geräten, Haushaltgeräten und Compactdiscs, Motorradbau, Automatisierungstechnik. Bei Suhl liegt das Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald (172,42 km2).Die ursprünglich spätgotische Hauptkirche Sankt Marien (1491) wurde im 18. Jahrhundert zu einer Rokokokirche umgebaut; die barocke Kreuzkirche (1739) hat ebenfalls reiche Ausstattung. Das ehemalige Malzhaus (Fachwerkbau von 1663) dient heute als Waffenmuseum. Zu den schönsten Fachwerkbauten im hennebergisch-fränkischen Stil gehört das barocke Rathaus (17. Jahrhundert) im Ortsteil Heinrichs; dort auch spätgotische Kirche Sankt Ulrich (1116 erstmals erwähnt) mit Freskenzyklus (15. Jahrhundert); Congress Centrum Suhl mit Atrium (umgebaut 1993-95 durch das kanadische Architekturbüro Zeidler).Der 1318 erstmals nachweislich benannte Ort erhielt 1527 Stadtrecht. Seit jener Zeit werden auch Waffen hergestellt (»Büchsenschmiede des Reiches«). 1583/84 kam Suhl an Kursachsen, 1660 an Sachsen-Zeitz, 1718 an Sachsen und 1815 an Preußen. Im 16. und 17. Jahrhundert kam Suhl neben der Herstellung von Handfeuerwaffen auch durch die Barchentweberei und Porzellanherstellung sowie im 20. Jahrhundert durch den Bau von Pkw, Motorrädern und Kleinkrafträdern (Simson Suhl) zu wirtschaftlicher Blüte. Suhl war 1952-90 Bezirks- sowie bis 1994 Kreisstadt.2) -90 Bezeichnung der DDR, ging 1990 im Land Thüringen auf. (Deutsche Demokratische Republik, Tabelle).
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Suhl: Stadt am Südwestrand des Thüringer Waldes.
Universal-Lexikon. 2012.